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Sicherheit beim Radfahren

Gemeinden haben zahlreiche Instrumente, um die Sicherheit beim Radfahren zu erhöhen. Ein großer Hebel ist die Verkehrsberuhigung. Der notwendige und nicht verlagerbare Verkehr wird dabei verträglich abgewickelt, indem die Geschwindigkeiten gesenkt werden. Niedrige Geschwindigkeiten bedeuten automatisch eine höhere Fehlertoleranz des Verkehrssystems und mehr Sicherheit. Überhöhte Geschwindigkeit war in Österreich auch im Jahr 2021 (so wie in den Vorjahren) die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang.

Gestaltung des öffentlichen Raums

Das Verkehrsumfeld kann durch Temporeduktionen generell (30 km/h im Ortsgebiet) und speziell im Umkreis von Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen sicherer gestaltet werden. Sogenannte Schulstraßen – autofreie Zonen zu den Schulbeginnzeiten rund um Schulen haben sich in anderen Regionen bereits bewährt und warten in Oberösterreich auf Nachahmung.

Maßnahmen wie attraktive, begrünte Begegnungszonen oder Wohnstraßen tragen zu Verkehrsberuhigung und einem Miteinander für alle bei, erhöhen die Aufenthaltsqualität und können Ortszentren beleben.

Gemeinden, die sichere Übungsflächen für Kinder zur Verfügung stellen – z.B. neben einem Kinderspielplatz auch einen Fahrradspielplatz oder Pumptrack – leisten nicht nur einen Beitrag zur Radbegeisterung sondern auch zur Fahrradbeherrschung der Kinder und ihrer Sicherheit beim Radfahren. Auch die Organisation von Radfahrtrainings oder Radworkshops ist eine sinnvolle Maßnahme, um Radfahrkompetenzen zu stärken.

Sichere Kreuzungsgestaltung: Die sichere Gestaltung von Knotenpunkten ist essentiell für die Sicherheit ganzer Radrouten. Ob eine bestimmte Strecken mit dem Rad gefahren wird oder nicht, hängt nicht selten vom Sicherheitsgefühl an einer einzigen Kreuzung ab. Wichtig sind gute Sichtbeziehungen und die Durchgängigkeit der Radfahranlage, z.B. mittels einer Radfahrerüberfahrt. Bei komplexen Kreuzungen empfehlen wir verkehrsplanerische Begleitung.

Bewusstseinsbildung

Bewusstseinsbildung: Durch die Teilnahmen an Aktionen wie Rücksicht durch Abstand kann das Verständnis für die Bedeutung von ausreichend Abstand beim Überholen von Radfahrenden geschärft werden. Indem diese oder andere sicherheitsrelevanten Themen in Gemeindemedien – z.B. der Gemeindezeitung – aufgegriffen werden, trägt die Gemeinde zur Bewusstseinsbildung für mehr Sicherheit beim Radfahren bei.

Radworkshops veranstalten: Freude am Radfahren erleben und Sicherheit gewinnen ist das Ziel vieler Radworkshops. Durch Übungen, die an die jeweilige Zielgruppe angepasst sind, lernen die Teilnehmer:innen den kompetenten Umgang mit dem Fahrrad. Angeleitet werden sie dabei von professionellen Radtrainer:innen. Die Gemeinde kann als Veranstalterin auftreten und so zur Radfahrsicherheit ihrer Bürger:innen beitragen. Hier zu den Anbieter:innen in Oberösterreich.

Rahmenbedingungen

Parkraum-Management: Auch bei der Widmung von Parkplätzen haben die Gemeinden sicherheitsrelevanten Gestaltungsspielraum. Im Speziellen gilt es die Dooring-Gefahr schon bei der Planung zu vermeiden und auf eine ausreichende Breite von Rad- oder Mehrzweckstreifen zu achten oder in der „Türzone“ einen Sicherheitsstreifen zwischen der Radfahranlage und den Parkplätzen zu markieren.

Quellen:
BMI, online: Verkehrsstatistik 2021
https://www.bmi.gv.at/202/Verkehrsangelegenheiten/unfallstatistik_vorjahr.aspx

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