Beitrag vom 31. Juli 2023
Mobilitätserhebung 2022: Radverkehrsanteil von 6,7 Prozent in OÖ
Das Land Oberösterreich führt alle zehn Jahre eine Mobilitätserhebung durch. Nun liegen die ersten Ergebnisse der Mobilitätserhebung aus dem Jahr 2022 vor. Erfreulich ist, dass erstmals der Anteil der Wege im motorisierten Individualverkehr (MIV) abgenommen hat, somit ist eine wichtige Trendwende zu verzeichnen. Der Radverkehrsanteil hat sich seit dem Jahr 2012 von 5,2 Prozent auf 6,7 Prozent gesteigert. Dennoch zeigt sich, dass es noch ein weiter Weg ist, um Oberösterreich in Sachen Mobilität klima- und zukunftsfit zu machen.
Aufteilung der Wege nach Hauptverkehrsmittel – Vergleich der Modal Split Anteile in OÖ von 1992 bis 2022

Zur Mobilitätserhebung wurden im Jahr 2022 rund 276.000 Haushalte eingeladen, von denen etwa 31.000 Haushalte teilgenommen haben. Trotz der geringen Rücklaufquote konnte eine belastbare Datengrundlage für eine fundierte Auswertung erzielt werden. Die Aussagen beziehen sich auf die gesamte Wohnbevölkerung in Oberösterreich ab sechs Jahren.
So veränderte sich das Mobilitätsverhalten
- Der Radverkehrsanteil hat sich seit dem Jahr 2012 von 5,2 Prozent auf 6,7 Prozent im Jahr 2022 gesteigert. Damit wurde nach einem jahrzehntelangen Abwärtstrend der Radverkehrsanteil von 1992 wieder erreicht. Nun ist wichtig, dass der Radverkehrsanteil im kommenden Jahrzehnt deutlich Fahrt aufnimmt.
- Der Anteil der Wege „zu Fuß“ hat in den letzten zehn Jahren von 15,1 Prozent auf 16,3 Prozent zugenommen. Zuvor sind in den Jahren von 1992 auf 2012 die Anteile der Wege „zu Fuß“ von 21,6 Prozent auf 15,1 Prozent stark gesunken.
- Der Anteil der Wege mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) ist seit dem Jahr 2012 von 67,6 Prozent auf 65,5 Prozent gesunken. Damit gab es erstmals einen leichten Rückgang beim Anteil der Wege mit dem Auto.
- Der Anteil der Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) bleibt mit rund 10 Prozent gleich, hier konnte noch keine Trendwende zur umweltfreundlichen Nutzung von Öffis erreicht werden.
Neben dem Mobilitätsverhalten wurde die Entwicklung des PKW und Fahrrad-Besitzes und des Führerscheinbesitzes analysiert. Rund 62 Prozent der OÖ Wohnbevölkerung besitzt ein Auto. Im Vergleich zum Jahr 2012 nahm der private Autobesitz um 3,8 Prozent ab. Leicht rückläufig zeigte sich auch der PKW-Führerscheinbesitz. Dieser ist von 76 Prozent auf 75 Prozent gesunken. Steigender Beliebtheit erfreut sich hingegen das Fahrrad: Rund 80 Prozent der OÖ Wohnbevölkerung hat ein Fahrrad – im Jahr 2012 waren es 74,6 Prozent. Erstmals wurde auch der E-Bike-Besitz erhoben: Bereits 17,4 Prozent der Wohnbevölkerung hat ein E-Bike.
Derzeit erfolgen erste detaillierte Auswertungen und ein Vergleich der Entwicklungen auf Landes- und Bezirksebene. Ebenso werden wesentliche Aussagen für detaillierte Zielwegerelationen abgeleitet. Datenanalysen für kleinere Raumeinheiten (z.B. zusammengefasste Gemeinden) werden anschließend im Laufe des Sommers erfolgen. Auf Basis der Daten und gewonnenen Erkenntnisse sollen die Mobilitäts- und Verkehrsplanungen für ein zukünftig klimafittes Oberösterreich ausrichtet werden.