Beitrag vom 13. April 2025
Veranstaltungsrückblick: Das Radvernetzungstreffen 2025!
Radverkehr als Chance: Gemeinden profitieren durch mehr Radverkehr
Am 9. April 2025 fand das Radvernetzungstreffen 2025 im großen Saal des OÖ Kulturquartiers in Linz statt. Unter dem Motto „Radverkehr als Chance“ versammelten sich bei der ausgebuchten Veranstaltung über 250 Teilnehmende aus Gemeinden, Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um sich zu aktuellen Entwicklungen, guten Praxisbeispielen und innovativen Ideen rund um den Alltagsradverkehr auszutauschen und Inspiration, Motivation und neue Ideen mit heim zu nehmen. Das große Interesse zeigte, dass sich das Radvernetzungstreffen als Fixpunkt für alle etabliert hat, die den Radverkehr in Oberösterreich voranbringen wollen.
Inspirationen, gute Beispiele und Stoff für neue Ideen
Eröffnet wurde das Radvernetzungstreffen mit der traditionellen Radeinfahrt von Dorian Vavti, Radbeauftragten des Landes OÖ, und Robert Stögner vom Klimabündnis OÖ – die gemeinsam mit der Moderatorin Sabine Lindorfer zur Bühne radelten. Mut zur aktiven Gestaltung des Wandels machten schon die ersten Impulse: Die deutsche Journalistin Andrea Reidl zeigte, wie man Menschen „zum Radfahren verführen“ kann, indem man Radfahrenden „Urlaubsfeeling vor der eigenen Haustür“ ermöglicht. Sie hatte dafür viele spannende, praxisnahe und auch pragmatische Beispiele im Gepäck, für die Gestaltung und Umsetzung von Radinfrastruktur bis hin zur Motivation für den Umstieg vom Auto aufs Rad.
Mit einer Zukunftsreise in das Jahr 2045 nahm Simon Hofmann vom Verkehrsclub Schweiz das Publikum mit in lebenswerte, radfreundliche Städte. Er betonte, dass große Veränderungen positive Visionen brauchen, wofür Realutopien ein gutes Werkzeug sind. Er lud dazu ein, sich die Frage zu stellen, was jede:r heute tun könne, um diese Vision zu erreichen. Dass schon in der Gegenwart erfreuliche Veränderungen passieren, zeigten die Bürgermeisterin von Lichtenberg, Daniela Durstberger, gemeinsam mit dem Radbeauftragten Christian Leeb – der neue Radweg in Lichtenberg wirkt ortsverbindend und hat eine überregionale Bedeutung. Sie zeigten, wie dieser mit einer Radparade gefeiert und eröffnet wurde.
Radlmarkt der Projekte
In den Pausen war der Radlmarkt der Projekte ein beliebter Treffpunkt – es entwickelten sich angeregte Gespräche und lebendiger Austausch, und die spürbar gute Stimmung zog sich durch den gesamten Tag. Beim Radlmarkt vertreten waren Oberösterreich radelt und die Europäische Mobilitätswoche, Neuhofen an der Krems mit der neuen Radbrücke über die Krems, die FahrRad Beratung OÖ und die Radmodellregion Wels Umland, die Stadt Wels mit aktuellen Radprojekten, wie zB die neue Geh- und Radbrücke über die Traun, die Meet&Bike Schulen aus Wels, die Radlobby Oberösterreich, Blooming Cities mit KI-gestützten Visualisierungen konkreter Utopien, verkehrplus mit Praxisbeispielen aus verschiedenen Gemeinden und das Austrian Institute of Technology mit aktuellen Forschungsprojekten zum Radverkehr. Sowie im Foyer Velovio, connexurban, das Klimabündnis OÖ, Orion Bausysteme und Radkompetenz Österreich.
Es folgten weitere spannende Programmbeiträge: Dorian Vavti und Robert Stögner gaben einen Überblick zu aktuellen Aktionen und Projekten der FahrRad Beratung OÖ und Radverkehrs-Neuigkeiten beim Land Oberösterreich. Die Praxiserfahrung mit Bürgerbeteiligung im Vorzeige-Umgestaltungsprojekt Nibelungenplatz Tulln teilte der Bürgermeister Peter Eisenschenk in seinem Vortrag.
Workshops zur Vertiefung
Zur Vertiefung wurden vier Workshops angeboten. Dabei wurde erörtert, wie es Gemeinden gelingen kann, flächendeckend an allen wichtigen Standorten gute Radabstellanlagen zu installieren, wie KI-Visualisierungen von Gemeinden als Werkzeug für zukunftstaugliche Straßenraum-Umgestaltungen genutzt werden können und Ideen für Aktionen in der Europäischen Mobilitätswoche entwickelt. Ein weiterer Workshop diente dem Austausch unter Radbeauftragten. Nach den Workshops wurden die Teilnehmer:innen zum Bio-Mittagessen eingeladen – das köstliche Essen und professionelle Catering wurde vom Landhotel Yspertal bereitgestellt und hat wesentlich zum Wohl der Gäste beigetragen.
Was auf Gemeindestraßen möglich ist
Barbara Laa von der TU Wien sprach am Nachmittag über das Projekt Transformator:in, das den Gemeinden nützliche Tools und gute Beispiele für Straßenraumumgestaltungen zur Verfügung stellt. Peter Maak stellte gemeinsam mit drei Schülern sehr unterhaltsam die Fahrradflotte der Business School Vöcklabruck vor. Markus Frewein und Jürgen Sorger von der verkehrplus ZT GmbH appellierten an die Gemeinden, sich besonders auf Gemeindestraßen und sogenannte „BH-neutrale“ Maßnahmen zu konzentrieren. Denn hier stehen ihnen zahlreiche Instrumente zur Förderung des Radverkehrs zur Verfügung – ganz ohne Abhängigkeit von Genehmigungen der Straßenbezirksbehörde. Bürgermeisterin Andrea Hubmer präsentierte die Rad-Aktivitäten für mehr Sicherheit in Holzhausen.
Auszeichnung
Der feierliche Rahmen der Veranstaltung wurde auch heuer wieder genutzt, um all den Radbeauftragen und Engagierten in den Gemeinden ein großes Dankeschön für ihre wichtige Arbeit auszusprechen. Die Gemeinden Attersee am Attersee, Bad Leonfelden, Buchkirchen, Desslbrunn, St. Martin im Mühlkreis, Schlüßlberg und Tarsdorf wurden dafür ausgezeichnet, die FahrRad Beratung OÖ im Vorjahr abgeschlossen und dabei einen Umsetzungsplan erarbeitet zu haben. Martin Pöcheim, Leiter der Direktion Straßenbau und Verkehr vom Amt der OÖ Landesregierung vertrat den kurzfristig verhinderten Landesrat Günther Steinkellner. Er betonte in seiner Rede die Wertschätzung für das große Engagement in den Gemeinden.

Fotos: Tanja Obernberger/ Klimabündnis OÖ
Preisverlosung
Zum krönenden Abschluss fand die große Verlosung der attraktiven Radpreise für Gemeinden und das Publikum statt: So können sich die Gewinner-Gemeinden über hochwertige Radabstellanlagen und eine Visualisierung einer konkreten Utopie freuen, während die Gewinnerin des Publikumshauptpreises mit einem Raincombi-Parka beschenkt wurde. Die FahrRad Beratung OÖ bedankt sich bei den Sponsoren Velovio, INNOVAMETALL, Ziegler, connexurban, Orion, Blooming Cities, raincombi, Velodom, Radsport Kiesl, Oberösterreich Tourismus, ÖBB, Radsport Brückl und HRINKOW für die großartige Unterstützung! Durch das positive Zusammenwirken aller Beteiligten und die gute Stimmung im Publikum war es ein gelungener Vernetzungstag. Das Radvernetzungstreffen 2025 hat gezeigt: Radverkehr ist eine echte Chance für lebenswerte Gemeinden – möge sie nun vielerorts mit frischem Elan ergriffen werden!
Fotos vom Radvernetzungstreffen
Fotos: Tanja Obernberger/ Klimabündnis OÖ
Präsentationen zum Download
Zum Radfahren verführen Andrea Reidl, freie Journalistin, Buxtehude | Präsentation als pdf |
Zukunfts-Lebensräume 2045 – Eine Reise in die Schweiz von Morgen Simon Hofmann, Verkehrsclub Schweiz | Präsentation als pdf |
Radverbindung feiern – Radparade für neuen Radweg in Lichtenberg Bgm. Daniela Durstberger und Christian Leeb, Gemeinde Lichtenberg | Präsentation als pdf |
Aktuelles zum Radverkehr aus OÖ Dorian Vavti, Land OÖ; Robert Stögner, Klimabündnis OÖ | Präsentation als pdf |
WS 1: How to EMW? – Austausch und Vernetzung zur Europäischen Mobilitätswoche 2025 Irene Wögerer, Klimabündnis OÖ | Präsentation folgt |
WS 2: Straßenraum der Zukunft. KI-Visualisierungen als Werkzeug in der Gemeinde nutzen Luca Bierkle, Tobias Reisenbichler, Blooming Cities | Präsentation als pdf |
WS 3: Wie machen es andere? – Austausch unter Radbeauftragten Felicitas Egger, Robert Stögner, Alexandra Lichtl, Dorian Vavti, FahrRad Beratung OÖ | keine Präsentation |
WS 4: Wie gehe ich es an? – Gute Radabstellanlagen für meine Gemeinde Eliza Brunmayr, Mario Schiefermair, FahrRad Beratung OÖ | Präsentation als pdf |
Transformator:in: Umgestaltung von Straßenräumen auf Überholspur bringen Barbara Laa, TU Wien | Präsentation als pdf |
Einfach losradeln – Die Fahrradflotte der Business School Vöcklabruck! Peter Maak und Schüler, Business School Vöcklabruck | Präsentation als pdf |
Sicher radelt Holzhausen Bgm. Andrea Hubmer, Gemeinde Holzhausen | Präsentation als pdf |
Radverkehr voranbringen – Was Gemeinden ohne Behörde tun können Markus Frewein, Jürgen Sorger, verkehrplus ZT GmbH | Präsentation folgt |
Programm des Radvernetzungstreffens als pdf
