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Beitrag vom 14. Juni 2023

Studie: Empfehlung zu rot unterlegten Radfahrerüberfahrten

Füh­ren flä­chi­ge Mar­kie­run­gen zu mehr Sicher­heit für den Rad­ver­kehr? Wel­che Aus­wir­kun­gen haben flä­chi­ge Mar­kie­run­gen auf das Ver­kehrs­ver­hal­ten? Um diese Fragen zu beantworten, hat die Rad­mo­dell­re­gi­on Wels Umland in Koope­ra­ti­on mit der tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien eine Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie wurden von Ulrich Leth beim OÖ Radvernetzungstreffen am 31. Mai 2023 in Linz vorgestellt.

Nutzlose Farbe oder Sicherheitsgewinn?

Bisher wurden rote flächige Markierungen in Österreich in sensiblen Bereichen, wie beispielsweise bei Kreuzungen oder Ein- und Ausfahrten eingesetzt, um auf querende Radfahrer:innen aufmerksam zu machen. Zu deren Wirksamkeit gab es bisher keine aussagekräftigen Erkenntnisse. Um zu klären, ob die Markierung tatsächlich zu mehr Sicherheit beiträgt, hat die Radmodellregion Wels Umland bei der technischen Universität Wien eine Studie dazu beauftragt. Durchgeführt wurden eine Vor-Ort-Erhebung an einer Kreuzung in Marchtrenk mit drei unterschiedlichen Phasen (1. keine Bodenmarkierungen/ 2. mit Radfahrerüberfahrt/ 3. mit rot unterlegter Radfahrerüberfahrt) und eine Onlinebefragung, bei der die Regelkenntnis und das subjektive Sicherheitsgefühl von Autofahrer:innen und Radfahrer:innen in verschiedenen Situationen abgefragt wurden.

Empfehlungen

Die Erkenntnisse aus der Untersuchung ergaben eine klare Empfehlung für die Nutzung von rot unterlegten Radfahrerüberfahrten im Kreuzungsbereich, da diese von Kfz-Fahrer:innen und Radfahrer:innen gut verstanden wurden und ein hohes Sicherheitsgefühl bei den Radfahrer:innen erzeugten. Die Aufmerksamkeit der Kfz-Fahrer:innen im Kreuzungsbereich schien zuzunehmen und ihre Bereitschaft zum Anhalten stieg stark an, schon durch die Markierung einer Radfahrüberfahrt und noch etwas mehr deren rote Unterlegung.

Die Studienergebnisse zeigen, dass ein Radweg-Ende-Schild vor der Kreuzung die schlechteste Lösung darstellt. In dieser Situation war das subjektive Sicherheitsgefühl der Radfahrer:innen am niedrigsten und die Regelkenntnis am geringsten. Daher wird dringend empfohlen, den Radverkehr im Kreuzungsbereich nicht zu vernachlässigen und keine Situationen zu schaffen, in denen der Radweg abrupt endet.

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Ausführlicher Bericht auf der Website der Radmodellregion Wels Umland – Studie: Rote flächige Markierungen

Präsentation der Ergebnisse beim Radvernetzungstreffen – Nachlese zum Radvernetzungstreffen inkl. Präsentationen